vor ca. ner Woche habe ich doch tatsächlich im Müllcontainer ein Retro-Fujitsu-NAS gefunden mit USB 3.0 und VGA sowie 2x LAN - womöglich Gigabit.
Es handelt sich um ein Fujitsu Celvin Q800 - Baugleich QNAP und andere.
Es hat einen Intel Atom D525 Dual-Core 64 Bit verbaut. Wegen der CPU-Leistung und den fehlenden AES-Instruktionen sind verschlüsselte Festplatten eher ein No-Go (TM). Aber als reines Daten-Grab ohne Verschlüsselung völlig brauchbar. Man kann ja auf Client-Seite EncFS nutzen sodass der Client die Daten vorverschlüsselt und auf das NAS ohne dessen CPU zu beanspruchen dann wieder sicher verschlüsselt ablegen kann. Alle moderneren CPUs auf Clientseite besitzen schon die AES-Instruktionen und es gibt hier auch keinen Flaschenhals.
So kann das NAS als ZFS-Datengrab (ggf. LZ4 Kompression deaktivieren) mit ordentlichem Netzwerkdurchsatz nutzen.
Man muss nur bedenken dass das System keine Möglichkeit besitzt von den Festplatten zu booten (Linux on ZFS z.B.) und es muss hier zwingend ein USB-Bootmedium als Bootquelle verwendet werden. Hier kann man auf dem USB-Stick einen MBR-Bootloader einrichten um dann doch den Bootsektor der Festplatten auszuführen.
Wie man sieht ist dieses Retro-NAS mit EncFS doch brauchbar nutzbar ohne dass dessen CPU schwitzen muss.
Hier nun die Bilder:
Das NAS war in einem fast staublosen Zustand - Es stand wohl in einem klimatisierten Serverraum.
Das Netzteil von Delta ist nicht zu verachten und sah aus wie neu.
Hier wurde versucht den LAN1-Port mit einem Flachschraubenzieher zu "bearbeiten" sodass dort diese Schnittstelle deaktiviert ist. Und bei diesem NAS ist der LAN1-Port der Haupt-Setup-Port. Habe das wieder hinbekommen und der Port funktioniert wieder einwandfrei.
Eine ordentliche Restauration der Kühlung war für mich selbstverständlich. Hier nutze ich für den CPU-Part die MX-4 Paste und für den Chipset eine Standard-Mosfet-Wärmeleitpaste.
Alle Hotplug-SATA Ports laufen einwandfrei und die Retro-NAS wurde ca. 1 Stunde mit ZFS Verschlüsselung und LZ4 gequält als Belastungstest mit 4x 500GB Sata Festplatten. Dementsprechend waren die Datendurchsätze aber dies hat den Stresstest bestanden.
Zusätzlich wurden der 1 GB Werks-RAM dank Dual-DDR3-SO-DiMM Slot auf 4 GB erweitert. Zusätzlich war die CMOS-Batterie leer und wurde auch ersetzt.
Der 512MB DOM wurde entfernt da dieser sich unregelmäßig vom USB Bus abgemeldet hatte. Dies war sehr wahrscheinlich der Hauptgrund für das Entsorgen. Da das NAS nur von USB booten kann braucht man nicht zwingend den 512MB DOM.
Das NAS hat eine PCIe-Backplane mit integrierten SATA-BUS-PCIe-Bridges mit eigener Stromversorgung vom Netzteil. Hier denke ich dass dies schon das bereinigte NAS ist wo hier wohl nicht das Mosfet-Problem auftritt.
Als Datengrab / EncFS-Grab durchaus zu gebrauchen - und für Free

Gruß